Was heißt 'einer Regel folgen'?

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy
Cover of the book Was heißt 'einer Regel folgen'? by Jan Frerichs, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Jan Frerichs ISBN: 9783638402941
Publisher: GRIN Verlag Publication: July 26, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Jan Frerichs
ISBN: 9783638402941
Publisher: GRIN Verlag
Publication: July 26, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: Sehr gut, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Seminar für Philosophische Grundfragen der Theologie), Veranstaltung: Unterseminar, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung 'Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache'(PU 43). Auf diesem Axiom gründet bei Wittgenstein der Begriff des 'Sprachspiels'. Je nachdem in welchem Sprachspiel ein Wort verwendet wird, hat es entsprechend Bedeutung: PU 23: 'Es gibt unzählige ... verschiedene Arten der Verwendung alles dessen, was wir 'Zeichen', 'Worte', 'Sätze' nennen. Und diese Mannigfaltigkeit ist nichts Festes, ein für allemal Gegebenes; sondern neue Typen der Sprache, neue Sprachspiele, wie wir sagen können, entstehen und andere veralten und werden vergessen. ... Das Wort 'Sprachspiel' soll hier hervorheben, daß das Sprechen der Sprache ein Teil ist einer Tätigkeit, oder einer Lebensform.' Unser Denken, Sprechen und Handeln verläuft innerhalb dieser Sprachspiele und daher auch nicht willkürlich (oder privat), sondern nach bestimmten Regeln. Dieser Gedanke hat zunächst einen geheimnisvollen Charakter, denn woher, fragen wir uns, kommen die Regeln, denen wir folgen: Wer stellt sie auf? Können wir wissen, welcher Regel wir gerade folgen? Können wir beurteilen, welcher Regel ein anderer Mensch gerade folgt? Welche Kriterien haben wir für das Befolgen oder Nicht-Befolgen einer Regel und inwiefern bestimmen die Regeln, die wir in Ausdrücken 'sichtbar' machen können, unser Handeln? Was geschieht also mit oder in uns, wenn wir Regeln folgen? Was heißt einer Regel folgen und inwiefern heißt es immer wieder 'das gleiche' tun? Diesen Fragen geht Wittgenstein ausgehend vom Sprachspiel-Begriff in den Philosophischen Untersuchungen nach. Er wählt für seine Überlegungen meist mathematische Beispiele. Für die Regeln, die in mathematischen Beispielen gelten, lassen sich leicht Ausdrücke finden. Gerade daran will er aber zeigen, daß 'die richtige Antwort auf diese Art Problem (Für einen neuen Fall 'das gleiche' tun, was man schon für die früheren Fälle getan hat) im Fall der Anwendung strenger und expliziter mathematischer Regeln auf eine Weise festgelegt wird, die sich nicht grundlegend von dem Fall unterscheidet, in dem sehr viel weniger strenge und im allgemeinen überhaupt nicht explizite Regeln angewendet werden, wie sie den Wortgebrauch der Alltagssprache bestimmen'. Die mathematischen Regeln scheinen die korrekte Anwendung per se schon präzise vorherzubestimmen, die Regeln des alltäglichen Sprachgebrauchs, legen scheinbar nur teilweise fest, was der korrekte Gebrauch ist...

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: Sehr gut, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Seminar für Philosophische Grundfragen der Theologie), Veranstaltung: Unterseminar, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung 'Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache'(PU 43). Auf diesem Axiom gründet bei Wittgenstein der Begriff des 'Sprachspiels'. Je nachdem in welchem Sprachspiel ein Wort verwendet wird, hat es entsprechend Bedeutung: PU 23: 'Es gibt unzählige ... verschiedene Arten der Verwendung alles dessen, was wir 'Zeichen', 'Worte', 'Sätze' nennen. Und diese Mannigfaltigkeit ist nichts Festes, ein für allemal Gegebenes; sondern neue Typen der Sprache, neue Sprachspiele, wie wir sagen können, entstehen und andere veralten und werden vergessen. ... Das Wort 'Sprachspiel' soll hier hervorheben, daß das Sprechen der Sprache ein Teil ist einer Tätigkeit, oder einer Lebensform.' Unser Denken, Sprechen und Handeln verläuft innerhalb dieser Sprachspiele und daher auch nicht willkürlich (oder privat), sondern nach bestimmten Regeln. Dieser Gedanke hat zunächst einen geheimnisvollen Charakter, denn woher, fragen wir uns, kommen die Regeln, denen wir folgen: Wer stellt sie auf? Können wir wissen, welcher Regel wir gerade folgen? Können wir beurteilen, welcher Regel ein anderer Mensch gerade folgt? Welche Kriterien haben wir für das Befolgen oder Nicht-Befolgen einer Regel und inwiefern bestimmen die Regeln, die wir in Ausdrücken 'sichtbar' machen können, unser Handeln? Was geschieht also mit oder in uns, wenn wir Regeln folgen? Was heißt einer Regel folgen und inwiefern heißt es immer wieder 'das gleiche' tun? Diesen Fragen geht Wittgenstein ausgehend vom Sprachspiel-Begriff in den Philosophischen Untersuchungen nach. Er wählt für seine Überlegungen meist mathematische Beispiele. Für die Regeln, die in mathematischen Beispielen gelten, lassen sich leicht Ausdrücke finden. Gerade daran will er aber zeigen, daß 'die richtige Antwort auf diese Art Problem (Für einen neuen Fall 'das gleiche' tun, was man schon für die früheren Fälle getan hat) im Fall der Anwendung strenger und expliziter mathematischer Regeln auf eine Weise festgelegt wird, die sich nicht grundlegend von dem Fall unterscheidet, in dem sehr viel weniger strenge und im allgemeinen überhaupt nicht explizite Regeln angewendet werden, wie sie den Wortgebrauch der Alltagssprache bestimmen'. Die mathematischen Regeln scheinen die korrekte Anwendung per se schon präzise vorherzubestimmen, die Regeln des alltäglichen Sprachgebrauchs, legen scheinbar nur teilweise fest, was der korrekte Gebrauch ist...

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Frauen im Hochleistungssport by Jan Frerichs
Cover of the book Die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen im Nationalsozialismus by Jan Frerichs
Cover of the book Bestimmung des Fortbildungsbedarfes in der Pflege by Jan Frerichs
Cover of the book Institutionen als Problemlösung am Beispiel der Kollektivierung der Fürsorge by Jan Frerichs
Cover of the book Wandlungsfähigkeit von Logistiksystemen. Untersuchung vor dem Hintergrund der Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2007 by Jan Frerichs
Cover of the book '...da hab ich mich so frei gefühlt.' - Spielstunden im SOS-Beratungszentrum aus der Sicht der Kinder by Jan Frerichs
Cover of the book Die Geschichte vom Ganzen Haus - Ein moderner Mythos? by Jan Frerichs
Cover of the book Zukunft des Reisemittlermarktes. Änderungen der Marktstrukturen und Auswirkungen auf verschiedene Reisebüroformen by Jan Frerichs
Cover of the book Bilder im Geschichtsunterricht by Jan Frerichs
Cover of the book Talcott Parsons - theoretische Ansätze und ihr Bezug zur Wirklichkeit by Jan Frerichs
Cover of the book Mindestanforderung an das Credit Management by Jan Frerichs
Cover of the book Symbole und göttliche Bestimmung als mittelalterliche Erklärungsmodelle by Jan Frerichs
Cover of the book Das Opferedikt des Kaisers Decius und die Verfolgung der christlichen Kirche by Jan Frerichs
Cover of the book 'Schöpfung bewahren'. Bewusstsein für Umweltprobleme schaffen (evangelische Religion 3. Klasse Grundschule) by Jan Frerichs
Cover of the book Positive und negative Therapieeffekte durch Verliebtheit by Jan Frerichs
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy