Was darf die Satire?

Nonfiction, Reference & Language, Law
Cover of the book Was darf die Satire? by Daniel Reichelt, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Daniel Reichelt ISBN: 9783638156172
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 25, 2002
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Daniel Reichelt
ISBN: 9783638156172
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 25, 2002
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Jura - Sonstiges, Note: 12 Punkte, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (Juristische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Satire-Begriff geht nach heute vorherrschender Meinung auf die lateinische lanx satura, eine mit verschiedenen Früchten gefüllte Opferschale, zurück. Weitere Herleitungen, besonders während der Spätantike und der Renaissance, nahmen den griechischen Satyr (ein legendäres Mischwesen aus Mensch und Bock) bzw. das griechische Satyrspiel als Quelle für den Begriff an, was angesichts der humoristischen und parodistischen Züge dieses Vorläufers der antiken Tragödie auch durchaus berechtigt erscheint, allerdings seit der Aufklärung als widerlegt gilt. Bis in die frühe Neuzeit hinein war 'Satire' die Bezeichnung einer speziellen literarischen Gattung, nämlich der Römischen Verssatire (siehe II.)2 Um 200 v.Chr. wurde der Begriff 'Satura' von Ennius für sein 'Allerlei' gemischter Gedichte (ohne eigentlichen satirischen Inhalt) verwandt und von Lucilian (siehe II.), der als Erfinder der Satire gilt, übernommen. Erst nach und nach begann sich der Begriff aufzuweichen und bezeichnet heute vor allem eine die Gattungen und Einzelkünste übergreifende Verfahrensweise, die genauer zu definieren sich die Philologie bisher jedoch sträubt. Die Disparität der Erscheinungsformen von Satire macht eine Abgrenzung zu anderen Kunstformen, die nicht dogmatisch sein will, schwierig und würde die Satireforschung eher behindern als voranbringen, zumal sich die Satire längst auch andere Medien wie Bild und Film erobert hat und 'das Satirische' oft nur ein Gestaltungselement unter vielen innerhalb eines Kunstwerkes ist. Im weitesten Sinne wird Satire als Spott oder humoristische Kritik eines bestimmten Sachverhaltes aufgefasst; zu den wichtigsten satirischen Gestaltungsmitteln gehören Negativität, Ironie, Nachahmung und Wiederholung, Verfremdung und Indirektheit. Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit sondern soll den Charakter der Satire nur grob umreißen. Eine detailliertere Darstellung wird im III. Abschnitt versucht werden.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Jura - Sonstiges, Note: 12 Punkte, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (Juristische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Satire-Begriff geht nach heute vorherrschender Meinung auf die lateinische lanx satura, eine mit verschiedenen Früchten gefüllte Opferschale, zurück. Weitere Herleitungen, besonders während der Spätantike und der Renaissance, nahmen den griechischen Satyr (ein legendäres Mischwesen aus Mensch und Bock) bzw. das griechische Satyrspiel als Quelle für den Begriff an, was angesichts der humoristischen und parodistischen Züge dieses Vorläufers der antiken Tragödie auch durchaus berechtigt erscheint, allerdings seit der Aufklärung als widerlegt gilt. Bis in die frühe Neuzeit hinein war 'Satire' die Bezeichnung einer speziellen literarischen Gattung, nämlich der Römischen Verssatire (siehe II.)2 Um 200 v.Chr. wurde der Begriff 'Satura' von Ennius für sein 'Allerlei' gemischter Gedichte (ohne eigentlichen satirischen Inhalt) verwandt und von Lucilian (siehe II.), der als Erfinder der Satire gilt, übernommen. Erst nach und nach begann sich der Begriff aufzuweichen und bezeichnet heute vor allem eine die Gattungen und Einzelkünste übergreifende Verfahrensweise, die genauer zu definieren sich die Philologie bisher jedoch sträubt. Die Disparität der Erscheinungsformen von Satire macht eine Abgrenzung zu anderen Kunstformen, die nicht dogmatisch sein will, schwierig und würde die Satireforschung eher behindern als voranbringen, zumal sich die Satire längst auch andere Medien wie Bild und Film erobert hat und 'das Satirische' oft nur ein Gestaltungselement unter vielen innerhalb eines Kunstwerkes ist. Im weitesten Sinne wird Satire als Spott oder humoristische Kritik eines bestimmten Sachverhaltes aufgefasst; zu den wichtigsten satirischen Gestaltungsmitteln gehören Negativität, Ironie, Nachahmung und Wiederholung, Verfremdung und Indirektheit. Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit sondern soll den Charakter der Satire nur grob umreißen. Eine detailliertere Darstellung wird im III. Abschnitt versucht werden.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Aufbau eines Kennzahlensystems zur Führung und Entwicklung der Mitarbeiter by Daniel Reichelt
Cover of the book Johann Heinrich Pestalozzi - Ein entscheidender Bildungs- und Erziehungsstratege der Neuzeit. Auch noch entscheidender Theoretiker für Moderne und Postmoderne? by Daniel Reichelt
Cover of the book Erkennungsmuster und Erzählstrukturen bei Quentin Tarantino by Daniel Reichelt
Cover of the book Multi-Image Manipulation by Daniel Reichelt
Cover of the book Gruppenentscheidungen in der Beobachterkonferenz im Assessment Center by Daniel Reichelt
Cover of the book Warum bekommen die Deutschen keine Kinder mehr? by Daniel Reichelt
Cover of the book Die Debatte um eine neue Sprachbildung der Religionen - Dialog mit dem Mahayana: Wort - Logos - Schweigen by Daniel Reichelt
Cover of the book Micobial degradation of triphenyl methane dyes by Daniel Reichelt
Cover of the book Wiesenvogelschutz und Vertragsnaturschutz in der Fehntjer Tief Niederung by Daniel Reichelt
Cover of the book Politische Dramen Bertolt Brechts by Daniel Reichelt
Cover of the book Alexander der Große - Feldzug, Wirkung und Intention by Daniel Reichelt
Cover of the book Coming Out - Eine Recherche im YouTube-Archiv by Daniel Reichelt
Cover of the book Auswertung von Interviews zur Untersuchung der Transferfähigkeit algebraischer Methoden in der Grundschule by Daniel Reichelt
Cover of the book Das Konzept der somatischen Marker nach Antonio R. Damasio by Daniel Reichelt
Cover of the book Über den Aufsatz von Walter Benjamin: 'Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit' by Daniel Reichelt
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy