Warum die Wende die Thüringer Zeitungslandschaft kaum gewendet hat: Ausgewählte Ursachen, Entwicklungen und Folgen der Pressekonzentration im Freistaat

Nonfiction, Reference & Language, Language Arts, Journalism
Cover of the book Warum die Wende die Thüringer Zeitungslandschaft kaum gewendet hat: Ausgewählte Ursachen, Entwicklungen und Folgen der Pressekonzentration im Freistaat by Kai Oppel, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Kai Oppel ISBN: 9783638136563
Publisher: GRIN Verlag Publication: August 4, 2002
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Kai Oppel
ISBN: 9783638136563
Publisher: GRIN Verlag
Publication: August 4, 2002
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Printmedien, Presse, Note: 1,3, Universität Erfurt (Phil. Fakultät), Veranstaltung: Seminar: Aktuelle Probleme der Medienentwicklung, Sprache: Deutsch, Abstract: Die politische Wende bescherte den früheren DDR-Bürgern dauerhaft viele neue Produkte und große Auswahl. Nach 40 Jahren Planwirtschaft gab es plötzlich viele Automarken zu kaufen, im Getränkegeschäft warteten hunderte Getränkesorten auf Käufer und statt Einheitskleidung aus dem Kaufhaus konnten die Bürger Mode kaufen noch und noch. Auf dem Markt der Lokalzeitungen jedoch scheint heute auf dem ersten Blick die Zeit stehen geblieben zu sein - und zwar auf dem Stand vor der Wende. 'Das tradierte DDR-Pressesystem erwies sich als erstaunlich stabil', stellte Walter J. Schütz bereits im Jahre 1991 fest. 'Das publizistische Monopolangebot blieb erhalten' , schrieb 1995 Hans Bohrmann mit Blick auf die 14 früheren SED-Bezirkszeitungen, die zu diesem Zeitpunkt längst wieder - oder besser: immer noch - die ostdeutsche Presselandschaft zu mehr als 90 Prozent dominieren. 'Die Gewinner des Verdrängungswettbewerbs sind die ehemaligen SED-Bezirkszeitungen' , war schon bald vielen Medienbeobachtern klar. Heute, aus dem Jahr 2001 betrachtet, ist diese Entwicklung sehr interessant. Immerhin gab es unmittelbar nach der Wende in Ostdeutschland einen Zeitungsboom. Vor allem im grenznahen Thüringen kämpften in Städten wie Suhl teilweise bis zu zehn Tageszeitungen um die Gunst der Leser. Vor allem vor dem Hintergrund, das Pressekonzentration in den alten Bundesländern bereits vor Jahrzehnten heftig diskutiert wurde und Mechanismen zur Vermeidung geschaffen wurden, stellt sich schnell die Frage: Wie konnten diese vielen Keime der neuen Pressevielfalt so schnell eingehen? 'Warum sollten die Journalisten und Zeitungen ausgewechselt werden? Schließlich wurden doch die Leser nach der Wende auch nicht ausgewechselt', lieferte jüngst der Politikredakteur der Thüringer Allgemeine, Dirk Löhr, im Rahmen eines Seminars an der Universität Erfurt die Erklärung seines Kollegens auf diese Frage, worum die vielen Neugründungen so schnell im Keime erstickt wurden und die Leute ihre alte Zeitung weiterlasen. Nach Löhrs Zitat rechtfertigt die fehlende Notwendigkeit neuer Zeitungen in Thüringen den erfolgreichen Fortbestand der 'Thüringer Allgemeinen', die aus dem SED-Bezirksblatt 'Das Volk' hervorgegangen war. [...]

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Printmedien, Presse, Note: 1,3, Universität Erfurt (Phil. Fakultät), Veranstaltung: Seminar: Aktuelle Probleme der Medienentwicklung, Sprache: Deutsch, Abstract: Die politische Wende bescherte den früheren DDR-Bürgern dauerhaft viele neue Produkte und große Auswahl. Nach 40 Jahren Planwirtschaft gab es plötzlich viele Automarken zu kaufen, im Getränkegeschäft warteten hunderte Getränkesorten auf Käufer und statt Einheitskleidung aus dem Kaufhaus konnten die Bürger Mode kaufen noch und noch. Auf dem Markt der Lokalzeitungen jedoch scheint heute auf dem ersten Blick die Zeit stehen geblieben zu sein - und zwar auf dem Stand vor der Wende. 'Das tradierte DDR-Pressesystem erwies sich als erstaunlich stabil', stellte Walter J. Schütz bereits im Jahre 1991 fest. 'Das publizistische Monopolangebot blieb erhalten' , schrieb 1995 Hans Bohrmann mit Blick auf die 14 früheren SED-Bezirkszeitungen, die zu diesem Zeitpunkt längst wieder - oder besser: immer noch - die ostdeutsche Presselandschaft zu mehr als 90 Prozent dominieren. 'Die Gewinner des Verdrängungswettbewerbs sind die ehemaligen SED-Bezirkszeitungen' , war schon bald vielen Medienbeobachtern klar. Heute, aus dem Jahr 2001 betrachtet, ist diese Entwicklung sehr interessant. Immerhin gab es unmittelbar nach der Wende in Ostdeutschland einen Zeitungsboom. Vor allem im grenznahen Thüringen kämpften in Städten wie Suhl teilweise bis zu zehn Tageszeitungen um die Gunst der Leser. Vor allem vor dem Hintergrund, das Pressekonzentration in den alten Bundesländern bereits vor Jahrzehnten heftig diskutiert wurde und Mechanismen zur Vermeidung geschaffen wurden, stellt sich schnell die Frage: Wie konnten diese vielen Keime der neuen Pressevielfalt so schnell eingehen? 'Warum sollten die Journalisten und Zeitungen ausgewechselt werden? Schließlich wurden doch die Leser nach der Wende auch nicht ausgewechselt', lieferte jüngst der Politikredakteur der Thüringer Allgemeine, Dirk Löhr, im Rahmen eines Seminars an der Universität Erfurt die Erklärung seines Kollegens auf diese Frage, worum die vielen Neugründungen so schnell im Keime erstickt wurden und die Leute ihre alte Zeitung weiterlasen. Nach Löhrs Zitat rechtfertigt die fehlende Notwendigkeit neuer Zeitungen in Thüringen den erfolgreichen Fortbestand der 'Thüringer Allgemeinen', die aus dem SED-Bezirksblatt 'Das Volk' hervorgegangen war. [...]

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Der Begriff des Völkerrechts aus philosophischer Perspektive by Kai Oppel
Cover of the book Die Balanced Scorecard in der Beschaffung by Kai Oppel
Cover of the book Erfahrungsbasierte Kompetenzentwicklung älterer ArbeitnehmerInnen im gewerblich-technischen Unternehmensbereich by Kai Oppel
Cover of the book Ein Vergleich von populärer Kultur und Religion am Beispiel des Fußballs by Kai Oppel
Cover of the book Die theoretischen Bausteine der Konfrontativen Pädagogik by Kai Oppel
Cover of the book Venedig: neue Räume hinter offenen und geschlossenen Türen by Kai Oppel
Cover of the book Geoffrey Chaucer's 'The Reeve's Tale' - Summary and Linguistic Examination by Kai Oppel
Cover of the book Understanding the roles of Operations Management and the importance of managing quality. Implement Strategic Quality Change and evaluating its wider implications by Kai Oppel
Cover of the book Unternehmenskäufe durch Private Equity Fonds und ihre Refinanzierung durch das gekaufte Unternehmen by Kai Oppel
Cover of the book Mobbing - ein ethischer Konflikt u.a. mit ökonomischen Auswirkungen by Kai Oppel
Cover of the book Der Bildungswissenschaftler/-in im Bereich der Forschung by Kai Oppel
Cover of the book Zur Ästhetik der Auslassungen bei Marguerite Duras by Kai Oppel
Cover of the book Ressourcenverschwendung oder Investition in die Zukunft? 360-Grad-Feedback zur systematischen Personalentwicklung von Nachwuchsführungskräften by Kai Oppel
Cover of the book Zentrale Elemente spiritueller Männerbildung nach P. Richard Rohr OFM by Kai Oppel
Cover of the book Analyse der Rede von Adolf Hitler am 15.03.1938 am Wiener Heldenplatz in Bezug auf Theatralität und Rhetorik by Kai Oppel
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy