Theorie und Realität: Eine Untersuchung von Hannah Ahrendts Thesen über Konzentrationslager auf Basis von Erfahrungsberichten ehemaliger Häftlinge im Gulag

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science, Politics, History & Theory
Cover of the book Theorie und Realität: Eine Untersuchung von Hannah Ahrendts Thesen über Konzentrationslager auf Basis von Erfahrungsberichten ehemaliger Häftlinge im Gulag by Stefan Erl, GRIN Verlag
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Author: Stefan Erl ISBN: 9783638325882
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 18, 2004
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Stefan Erl
ISBN: 9783638325882
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 18, 2004
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Universität Rostock (Institut für Politik- und Verwaltungswissenschaften), Veranstaltung: Theorie und Praxis totalitärer Herrschaft, 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit ihrem Buch 'Elemente und Ursprünge totaler Systeme' lieferte Hannah Ahrendt ein monumentales Werk ab, in dem sie auch ausführlich auf die Bedeutung der Konzentrationslager für totalitäre Systeme eingeht. Der Vergleich der Nazi-KZ's mit dem Gulag der Sowjetmacht muss jedoch differenziert betrachtet werden: Während Nazideutschland nicht mehr existierte und ehemalige KZ-Häftlinge ohne Angst vor Verfolgung von ihren Qualen berichten konnten, war Stalins Diktatur in der Sowjetunion noch gegenwärtig. Überlebende des Gulag waren nach der Entlassung zur Verschwiegenheit verpflichtet und wurden meist in zivilisationsferne Gegenden der Sowjetunion verbannt. Die Angst vor erneuter Verfolgung brachte die Opfer des Gulag bis in die 1980er Jahre zum Schweigen. Seit dem Ende dieser Dekade, während der Zeit der Perestroika, berichteten Zeitungen zunehmend über Verfolgte des staatlichen Terrors. In jener Zeit begann Meinhard Stark mit seinen Forschungen für das Buch 'Frauen im Gulag'. Bis 2002 forschte er in freigegebenen Archiven und interviewte Frauen, die zwischen 1936 und 1956 im Gulag inhaftiert waren und bereit waren, über ihre Leidensjahre im Lager und in der Verbannung zu berichten. Kein Buch davor hat sich so umfassend mit dem Lageralltag der Frauen beschäftigt. Dabei sind die Erfahrungsberichte dieser Frauen doch von besonderem Interesse, da Frauen in vielerlei Sicht den gleichen Qualen des physisch stärkeren Geschlechts ausgesetzt waren, aber eben aufgrund ihres Geschlechts und ihrer Psyche auch mit ganz speziellen Problemen konfrontiert wurden: Vergewaltigungen, Menstruation oder Geburten während der Haft, um nur einige zu nennen. Mit dieser Hausarbeit soll untersucht werden, inwieweit das geschilderte Erlebte und die aus dem Durchsuchen alter Archive gewonnenen Informationen in dem Buch von Meinhard Stark mit dem eher theoretischen Kapitel 'Konzentrationslager' aus Hannah Arendts Buch übereinstimmt. Dazu wird zunächst die Funktion der KZ's im Totalitarismus, die Arendt ihnen zuschreibt, näher beleuchtet. Anschließend wird auf die Entstehung und die Geschichte des Gulag eingegangen. Nachdem die Grundlagen geschaffen sind, werden in Kapitel zwei die theoretischen Aussagen von Arendt, soweit möglich, durch Erfahrungsberichte belegt. Im dritten Kapitel werden schließlich diejenigen Thesen untersucht, die überspitzt formuliert sind oder zu stark verallgemeinert werden, jedoch einer differenzierteren Betrachtung benötigen.

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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Universität Rostock (Institut für Politik- und Verwaltungswissenschaften), Veranstaltung: Theorie und Praxis totalitärer Herrschaft, 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit ihrem Buch 'Elemente und Ursprünge totaler Systeme' lieferte Hannah Ahrendt ein monumentales Werk ab, in dem sie auch ausführlich auf die Bedeutung der Konzentrationslager für totalitäre Systeme eingeht. Der Vergleich der Nazi-KZ's mit dem Gulag der Sowjetmacht muss jedoch differenziert betrachtet werden: Während Nazideutschland nicht mehr existierte und ehemalige KZ-Häftlinge ohne Angst vor Verfolgung von ihren Qualen berichten konnten, war Stalins Diktatur in der Sowjetunion noch gegenwärtig. Überlebende des Gulag waren nach der Entlassung zur Verschwiegenheit verpflichtet und wurden meist in zivilisationsferne Gegenden der Sowjetunion verbannt. Die Angst vor erneuter Verfolgung brachte die Opfer des Gulag bis in die 1980er Jahre zum Schweigen. Seit dem Ende dieser Dekade, während der Zeit der Perestroika, berichteten Zeitungen zunehmend über Verfolgte des staatlichen Terrors. In jener Zeit begann Meinhard Stark mit seinen Forschungen für das Buch 'Frauen im Gulag'. Bis 2002 forschte er in freigegebenen Archiven und interviewte Frauen, die zwischen 1936 und 1956 im Gulag inhaftiert waren und bereit waren, über ihre Leidensjahre im Lager und in der Verbannung zu berichten. Kein Buch davor hat sich so umfassend mit dem Lageralltag der Frauen beschäftigt. Dabei sind die Erfahrungsberichte dieser Frauen doch von besonderem Interesse, da Frauen in vielerlei Sicht den gleichen Qualen des physisch stärkeren Geschlechts ausgesetzt waren, aber eben aufgrund ihres Geschlechts und ihrer Psyche auch mit ganz speziellen Problemen konfrontiert wurden: Vergewaltigungen, Menstruation oder Geburten während der Haft, um nur einige zu nennen. Mit dieser Hausarbeit soll untersucht werden, inwieweit das geschilderte Erlebte und die aus dem Durchsuchen alter Archive gewonnenen Informationen in dem Buch von Meinhard Stark mit dem eher theoretischen Kapitel 'Konzentrationslager' aus Hannah Arendts Buch übereinstimmt. Dazu wird zunächst die Funktion der KZ's im Totalitarismus, die Arendt ihnen zuschreibt, näher beleuchtet. Anschließend wird auf die Entstehung und die Geschichte des Gulag eingegangen. Nachdem die Grundlagen geschaffen sind, werden in Kapitel zwei die theoretischen Aussagen von Arendt, soweit möglich, durch Erfahrungsberichte belegt. Im dritten Kapitel werden schließlich diejenigen Thesen untersucht, die überspitzt formuliert sind oder zu stark verallgemeinert werden, jedoch einer differenzierteren Betrachtung benötigen.

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