Prostitution in der DDR - 'Von der 'Gefahr für die Volksgesundheit' zum Werkzeug der Stasi-Spionage'

Weibliche Prostitution zu Zeiten des Arbeiter- und Bauernstaates

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Sociology
Cover of the book Prostitution in der DDR - 'Von der 'Gefahr für die Volksgesundheit' zum Werkzeug der Stasi-Spionage' by Benjamin Wellner, GRIN Verlag
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Author: Benjamin Wellner ISBN: 9783640194797
Publisher: GRIN Verlag Publication: October 23, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Benjamin Wellner
ISBN: 9783640194797
Publisher: GRIN Verlag
Publication: October 23, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 1,0, Fachhochschule Erfurt (Fachbereich Sozialwesen), Veranstaltung: Geschlechterverhältnisse (gender studies) im Kulturenvergleich, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Prostitution wird seit ewigen Zeiten als das 'älteste Gewerbe der Zeit' bezeichnet. Durch jede Form von gesellschaftlichem Zusammenlebens zog sich das Phänomen 'käufliche Liebe'. Auch im durchgeplanten System der ehemaligen DDR gab es Bedarf an weiblichen Prostituierten. In der Nachkriegszeit nicht vordergründig moralisch behandelt, änderten sich für sie die Umstände grundlegend mit der Einführung des neuen Strafgesetzbuches 1968 in DDR. Fortan galten die Freudenmädchen strafrechtlich als arbeitsscheu und gingen ihrer eigentlichen Bestimmung - arbeitstätig und Mutter zu sein - nicht nach. Auch das Strafmaß erhöhte sich enorm, womit sich der Staat erhoffte, Prostitution allmählich aus dem Bild der Öffentlichkeit entrücken zu können. Die Erwartung, das Phänomen der »leichten Mädchen« würde in der DDR bald aussterben1, wurde jedoch nicht erfüllt. Zwar reduzierte sich die Medienberichterstattung auf ein Minimum, jedoch gingen die meisten Prostituierten ihrer Tätigkeit in einem heimlicheren Rahmen weiterhin nach. Mit Beginn der 70er Jahre wurden dann zunehmend junge Frauen vom 'Ministerium für Staatssicherheit' (MfS) angeworben. Ihre Aufgabe: Intimbeziehungen zu Personen aus dem 'Nichtsozialistischen Ausland' herzustellen und damit in Kenntnis wichtiger Informationen und intimer Details zu gelangen. Bis zum Ende der DDR entwickelte sich die Prostitution weiter und es etablierten sich 'Hochburgen' wie Leipzig, Rostock oder Ost-Berlin. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung der DDR-Prostitution und den problematischen Umstand, dass sie in der DDR 1968 zwar strafrechtlich verboten, dennoch über die gesamte Existenz der Deutschen Demokratischen Republik hinweg vom 'Ministerium für Sicherheit' als Mittel der Spionage eingesetzt wurde. Auf theoretischer Grundlage August Bebels basierend, soll auch die Stellung der Prostitution in der sozialistischen Gesellschaft zur Antwortfindung einbezogen werden.

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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 1,0, Fachhochschule Erfurt (Fachbereich Sozialwesen), Veranstaltung: Geschlechterverhältnisse (gender studies) im Kulturenvergleich, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Prostitution wird seit ewigen Zeiten als das 'älteste Gewerbe der Zeit' bezeichnet. Durch jede Form von gesellschaftlichem Zusammenlebens zog sich das Phänomen 'käufliche Liebe'. Auch im durchgeplanten System der ehemaligen DDR gab es Bedarf an weiblichen Prostituierten. In der Nachkriegszeit nicht vordergründig moralisch behandelt, änderten sich für sie die Umstände grundlegend mit der Einführung des neuen Strafgesetzbuches 1968 in DDR. Fortan galten die Freudenmädchen strafrechtlich als arbeitsscheu und gingen ihrer eigentlichen Bestimmung - arbeitstätig und Mutter zu sein - nicht nach. Auch das Strafmaß erhöhte sich enorm, womit sich der Staat erhoffte, Prostitution allmählich aus dem Bild der Öffentlichkeit entrücken zu können. Die Erwartung, das Phänomen der »leichten Mädchen« würde in der DDR bald aussterben1, wurde jedoch nicht erfüllt. Zwar reduzierte sich die Medienberichterstattung auf ein Minimum, jedoch gingen die meisten Prostituierten ihrer Tätigkeit in einem heimlicheren Rahmen weiterhin nach. Mit Beginn der 70er Jahre wurden dann zunehmend junge Frauen vom 'Ministerium für Staatssicherheit' (MfS) angeworben. Ihre Aufgabe: Intimbeziehungen zu Personen aus dem 'Nichtsozialistischen Ausland' herzustellen und damit in Kenntnis wichtiger Informationen und intimer Details zu gelangen. Bis zum Ende der DDR entwickelte sich die Prostitution weiter und es etablierten sich 'Hochburgen' wie Leipzig, Rostock oder Ost-Berlin. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung der DDR-Prostitution und den problematischen Umstand, dass sie in der DDR 1968 zwar strafrechtlich verboten, dennoch über die gesamte Existenz der Deutschen Demokratischen Republik hinweg vom 'Ministerium für Sicherheit' als Mittel der Spionage eingesetzt wurde. Auf theoretischer Grundlage August Bebels basierend, soll auch die Stellung der Prostitution in der sozialistischen Gesellschaft zur Antwortfindung einbezogen werden.

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