Paenitentia secunda

Das kirchliche Bußverfahren im Frühen Christentum

Nonfiction, Religion & Spirituality, Reference, History
Cover of the book Paenitentia secunda by Mathias Pfeiffer, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Mathias Pfeiffer ISBN: 9783638871655
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 6, 2007
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Mathias Pfeiffer
ISBN: 9783638871655
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 6, 2007
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: keine, Universität Leipzig (Religionswissenschaftliches Institut), Veranstaltung: Der Fluch - Texte zur Ausschlußpraxis religiöser Gesellschaften (SS 2003), 49 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Als eine spezielle Form des Fluches entwickelte sich im Christentum der Bann oder die Exkommunikation. Es handelt sich dabei um Sanktionsmaßnahmen, welche die sittliche und rechtliche Ordnung der Gemeinde gewährleisten sollen und den teilweisen oder gänzlichen Ausschluß des normwidrig Handelnden von der Teilnahme am Leben der Kirche zur Folge haben. 'Die theologische Leitidee der Exkommunikation ist darin gelegen, daß schwere Sünde von Gott trennt und daß dies adäquaten Ausdruck in dem äußeren und sichtbaren Verhältnis zur Kirche erfährt.' Von den ersten Jahrhunderten an erlebte die Christenheit die Wirklichkeit der Sünde und die Kirche war gezwungen, - trotz der in der Taufe empfangenen Sündenvergebung - für die nach der Taufe begangenen Sünden die Möglichkeit der Buße, einer paenitentia secunda, zu eröffnen. Um dem Anspruch der Heiligkeit des Gottesvolkes gerecht zu werden, mußte der schwere Missetäter bei der öffentlichen Kirchenbuße der Gemeinschaft entrückt werden und konnte erst nach Abbüßung seiner Schuld in diese zurückkehren. So gesehen war die Exkommunikation also 'ein Rechtsakt mit dem Erziehungszweck der Besserung' und damit eng verbunden mit der Entwicklung des Bußwesens. Wie aber sah so ein Bußverfahren aus? Auf welche Sünden wurde es angewandt und welche Bußwerke hatte der reuige Sünder zu vollbringen? Ziel dieser Arbeit ist es, anhand von exemplarischen Quellen die Entwicklung und Ausgestaltung des kirchlichen Bußverfahrens im Frühen Christentum zu skizzieren. Gerade für die Zeit vom 1. bis hinein ins 4. Jh. n. Chr. - also inmitten der 'Adoleszenz-Phase' der Ekklesia - wird jedoch deutlich, daß es sich bei dem Thema Buße 'um ein eminent theologisches und zugleich praktisches Problem' handelt. Es spielte nicht nur die Auseinandersetzung mit praktischen Fragen der Gemeindezucht eine Rolle, die Alte Kirche mußte auch den historischen Gegebenheiten Rechnung tragen (Christenverfolgungen, Schismata, Aufstieg zur Reichskirche etc.). Weitere Probleme ergaben sich aus theologischen Anschauungen zur Sünde und Sündenvergebung. In diesem Zusammenhang stritten immer wieder rigoristische und mildere Parteien über die 'orthopraxe' Bußdisziplin. In der Folge bietet sich dem heutigen Betrachter der alten Kirchenbuße ein äußerst uneinheitliches und schwer zu überschauendes Bild. Aus diesem Grund beschränkt sich die vorliegende Arbeit auf die Darstellung des Bußverfahrens, ohne die theologischen Problemstellungen eingehender zu erörtern.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: keine, Universität Leipzig (Religionswissenschaftliches Institut), Veranstaltung: Der Fluch - Texte zur Ausschlußpraxis religiöser Gesellschaften (SS 2003), 49 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Als eine spezielle Form des Fluches entwickelte sich im Christentum der Bann oder die Exkommunikation. Es handelt sich dabei um Sanktionsmaßnahmen, welche die sittliche und rechtliche Ordnung der Gemeinde gewährleisten sollen und den teilweisen oder gänzlichen Ausschluß des normwidrig Handelnden von der Teilnahme am Leben der Kirche zur Folge haben. 'Die theologische Leitidee der Exkommunikation ist darin gelegen, daß schwere Sünde von Gott trennt und daß dies adäquaten Ausdruck in dem äußeren und sichtbaren Verhältnis zur Kirche erfährt.' Von den ersten Jahrhunderten an erlebte die Christenheit die Wirklichkeit der Sünde und die Kirche war gezwungen, - trotz der in der Taufe empfangenen Sündenvergebung - für die nach der Taufe begangenen Sünden die Möglichkeit der Buße, einer paenitentia secunda, zu eröffnen. Um dem Anspruch der Heiligkeit des Gottesvolkes gerecht zu werden, mußte der schwere Missetäter bei der öffentlichen Kirchenbuße der Gemeinschaft entrückt werden und konnte erst nach Abbüßung seiner Schuld in diese zurückkehren. So gesehen war die Exkommunikation also 'ein Rechtsakt mit dem Erziehungszweck der Besserung' und damit eng verbunden mit der Entwicklung des Bußwesens. Wie aber sah so ein Bußverfahren aus? Auf welche Sünden wurde es angewandt und welche Bußwerke hatte der reuige Sünder zu vollbringen? Ziel dieser Arbeit ist es, anhand von exemplarischen Quellen die Entwicklung und Ausgestaltung des kirchlichen Bußverfahrens im Frühen Christentum zu skizzieren. Gerade für die Zeit vom 1. bis hinein ins 4. Jh. n. Chr. - also inmitten der 'Adoleszenz-Phase' der Ekklesia - wird jedoch deutlich, daß es sich bei dem Thema Buße 'um ein eminent theologisches und zugleich praktisches Problem' handelt. Es spielte nicht nur die Auseinandersetzung mit praktischen Fragen der Gemeindezucht eine Rolle, die Alte Kirche mußte auch den historischen Gegebenheiten Rechnung tragen (Christenverfolgungen, Schismata, Aufstieg zur Reichskirche etc.). Weitere Probleme ergaben sich aus theologischen Anschauungen zur Sünde und Sündenvergebung. In diesem Zusammenhang stritten immer wieder rigoristische und mildere Parteien über die 'orthopraxe' Bußdisziplin. In der Folge bietet sich dem heutigen Betrachter der alten Kirchenbuße ein äußerst uneinheitliches und schwer zu überschauendes Bild. Aus diesem Grund beschränkt sich die vorliegende Arbeit auf die Darstellung des Bußverfahrens, ohne die theologischen Problemstellungen eingehender zu erörtern.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Innovationen Engelbert Kaempfers in der Japandarstellung gegenüber Francisco de Xavier by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Schlacht auf dem Lechfeld 955 und ihre Spezifika in den historischen Quellen by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Anzeigenblätter - Konkurrenz für Tageszeitungen in den neuen Bundesländern? by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Der Fall Kostantinopels 1453 by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Effizienzvergleich von Stromnetzbetreibern mit Hilfe der 'Stochastischen Frontier Analyse' in der Anreizregulierung by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Informativität in der Ironie bei Rachel Giora by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Entwicklung eines Fragebogens zur Untersuchung von Produkten auf ihre Gebrauchstauglichkeit by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Der Attische Seebund: Hegemonie oder Arché der Athener? by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Häusliche Gewalt in homosexuellen Paarbeziehungen. Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei hetero- und homosexuellen Paaren by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Strategien und Positionierungen beim Online-Dating by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Pierre Bourdieu - Soziale Ungleicheit in der BRD unter dem Einfluss von Habitus und Kapitalverteilung by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Zur Einkommens- und Vermögensverteilung in der Bundesrepublik Deutschland in den neunziger Jahren im Vergleich zu den siebziger Jahren by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Das Menschenbild der Psychoanalyse, dargestellt anhand ausgewählter Beispiele by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Die Partnerschaftsgesellschaft - Entstehungsgeschichte, Merkmale, juristische Einzelheiten by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Vergewaltigung im Krieg: Historisch-soziologische Betrachtungen und sozialpsychologische Erklärungsversuche by Mathias Pfeiffer
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy