Feministische Kritik an Gosta Esping-Andersen-zwischen Neuorientierung und Rekonzeptualisierung der Theorie

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Sociology
Cover of the book Feministische Kritik an Gosta Esping-Andersen-zwischen Neuorientierung und Rekonzeptualisierung der Theorie by Melanie Füller, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Melanie Füller ISBN: 9783638326841
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 22, 2004
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Melanie Füller
ISBN: 9783638326841
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 22, 2004
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 2, Universität Bremen, 33 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: T.H. Marshall unterscheidet in seinem Standardwerk 'Bürgerrechte und soziale Klassen. Zur Soziologie des Wohlfahrtsstaates' (Marshall 1949 (1992)) zwischen drei verschiedenen Arten von Citizenship. In einem historischen Dreischritt fand über die Jahrhunderte eine Entwicklung von bürgerlichen (18.Jh.), über politischen (19.Jh.) hin zu sozialen (20.Jh.) Rechten statt. Letztere beschreiben das Recht auf Mindestmaß an wirtschaftlicher Grundversorgung, Sicherheit, Bildung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Soziale Rechte werden als ein wichtiges Element zur Herstellung von Chancengleichheit angesehen. Dem Staat wird dabei eine aktive Rolle zugeschrieben, da Teilhaberechte immer voraussetzungsvoll sind. Wenn zum Beispiel Mütter ihr Recht auf Arbeit wahrnehmen wollen, so muss der Staat Kindergartenplätze bereitstellen. In dieser Argumentation wird die Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt als Möglichkeit zur Erreichung von Gleichheit zwischen den Geschlechtern betrachtet. Doch 'women make claims as workers, but also as members of families, and they need programs especially to compensate for marriage failures and/or the need to raise children alone.' (Orloff 1993: 308) Herkömmliche Wohlfahrtsstaatsanalysen erweisen sich demnach als gender-blind (vgl. Duncan 1998:199), da Indikatoren wie Familie, Frauenerwerbstätigkeit oder auch kulturelle Besonderheiten nicht integriert und somit 'mit Hilfe nicht expliziter partikularer Selektionskriterien bestimmte Tatbestände und Zusammenhänge von vornherein ausgeschlossen werden.' (Kulawik 1996:52) Feministische Forschung hat zum Ziel, den durch 'Ausklammern von Aspekten der Steuerung und Organisation der Reproduktionssphäre' entstandenen 'blinden Fleck' (Dingeldey 2002:5) durch einen 'vollständigen Blick' auf sozialpolitische Realitäten (vgl. Schunter Kleemann 1992:143) zu ersetzten. Ausgehend von der Typologie Gøsta Esping-Andersens (2.) soll in der vorliegenden Arbeit feministische Kritik vorgestellt werden (3.). Dabei lassen sich meines Erachtens zwei Richtungen identifizieren: Eine Gruppe von ForscherInnen gelangt mittels frauenspezifischer Indikatoren zu, mehr oder weniger, von Esping-Andersen abweichenden Ländereinteilungen (3.1) und versucht damit eine Neuorientierung der Typologie.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 2, Universität Bremen, 33 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: T.H. Marshall unterscheidet in seinem Standardwerk 'Bürgerrechte und soziale Klassen. Zur Soziologie des Wohlfahrtsstaates' (Marshall 1949 (1992)) zwischen drei verschiedenen Arten von Citizenship. In einem historischen Dreischritt fand über die Jahrhunderte eine Entwicklung von bürgerlichen (18.Jh.), über politischen (19.Jh.) hin zu sozialen (20.Jh.) Rechten statt. Letztere beschreiben das Recht auf Mindestmaß an wirtschaftlicher Grundversorgung, Sicherheit, Bildung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Soziale Rechte werden als ein wichtiges Element zur Herstellung von Chancengleichheit angesehen. Dem Staat wird dabei eine aktive Rolle zugeschrieben, da Teilhaberechte immer voraussetzungsvoll sind. Wenn zum Beispiel Mütter ihr Recht auf Arbeit wahrnehmen wollen, so muss der Staat Kindergartenplätze bereitstellen. In dieser Argumentation wird die Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt als Möglichkeit zur Erreichung von Gleichheit zwischen den Geschlechtern betrachtet. Doch 'women make claims as workers, but also as members of families, and they need programs especially to compensate for marriage failures and/or the need to raise children alone.' (Orloff 1993: 308) Herkömmliche Wohlfahrtsstaatsanalysen erweisen sich demnach als gender-blind (vgl. Duncan 1998:199), da Indikatoren wie Familie, Frauenerwerbstätigkeit oder auch kulturelle Besonderheiten nicht integriert und somit 'mit Hilfe nicht expliziter partikularer Selektionskriterien bestimmte Tatbestände und Zusammenhänge von vornherein ausgeschlossen werden.' (Kulawik 1996:52) Feministische Forschung hat zum Ziel, den durch 'Ausklammern von Aspekten der Steuerung und Organisation der Reproduktionssphäre' entstandenen 'blinden Fleck' (Dingeldey 2002:5) durch einen 'vollständigen Blick' auf sozialpolitische Realitäten (vgl. Schunter Kleemann 1992:143) zu ersetzten. Ausgehend von der Typologie Gøsta Esping-Andersens (2.) soll in der vorliegenden Arbeit feministische Kritik vorgestellt werden (3.). Dabei lassen sich meines Erachtens zwei Richtungen identifizieren: Eine Gruppe von ForscherInnen gelangt mittels frauenspezifischer Indikatoren zu, mehr oder weniger, von Esping-Andersen abweichenden Ländereinteilungen (3.1) und versucht damit eine Neuorientierung der Typologie.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Staat als ordnungspolitischer Rahmen, Analyse der Makroebene by Melanie Füller
Cover of the book Balladen - Schreiben aus der Ich-Perspektive am Beispiel 'Der Zauberlehrling' by Melanie Füller
Cover of the book Muslimische Rebellen auf den Philippinen: Entstehung, Geschichte und Entwicklung von MNLF und MILF by Melanie Füller
Cover of the book PISA - Chancen und Missverständnisse by Melanie Füller
Cover of the book Aspekte solidarischer Ökonomie bei Ribeirinhos by Melanie Füller
Cover of the book Der Zusammenhang von Arbeitszufriedenheit und organisationalem-, berufs- und statusbezogenem Commitment by Melanie Füller
Cover of the book Denken und Begriffe bei Tieren by Melanie Füller
Cover of the book Qualitative Sozialraumforschung - Grundlage Mobiler Beratung für Demokratieentwicklung by Melanie Füller
Cover of the book Der Regelungsgegenstand des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes (KrW-/AbfG) by Melanie Füller
Cover of the book Erinnern an Okinawa by Melanie Füller
Cover of the book Kinder als soziale Akteure by Melanie Füller
Cover of the book Kinderreichtum. Ein Risikofaktor für Familienarmut? by Melanie Füller
Cover of the book Betriebliches Eingliederungsmanagement und krankheitsbedingte Kündigung by Melanie Füller
Cover of the book Die Balanced-Scorecard: Optimierung der internen Geschäftsprozesse by Melanie Füller
Cover of the book Bilanzierung und Bewertung von Goodwill nach HGB, IAS und US-GAAP by Melanie Füller
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy