Emmanuel Lévinas und die Frage der Gerechtigkeit in seinem Werk 'Totalität und Unendlichkeit'

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science, Politics, History & Theory
Cover of the book Emmanuel Lévinas und die Frage der Gerechtigkeit in seinem Werk 'Totalität und Unendlichkeit' by Piotr Grochocki, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Piotr Grochocki ISBN: 9783638063821
Publisher: GRIN Verlag Publication: June 17, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Piotr Grochocki
ISBN: 9783638063821
Publisher: GRIN Verlag
Publication: June 17, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaften), Veranstaltung: Emmanuel Lévinas, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Emmanuel Lévinas verwirft in seinem ersten Hauptwerk 'Totalität und Unendlichkeit' die Gleichheit als ethische Leitidee und somit die autoritative Ordnung. Er wendet sich zur An-dersheit des Anderen hin, zur zwischenmenschlichen Begegnung der sprachphilosophischen Wende der Ethik in der multikulturellen Zivilisation. Traditionell leitet sich die Ethik nach dem Vorbild des Aristoteles aus der Ontologie ab. Die Frage nach dem, was ist, geht der Fra-ge nach dem, was sein soll, voraus. Erst das Wissen von der Funktionsweise der Welt erlaubt es, Handlungsanweisungen abzuleiten. Lévinas dreht dieses Verhältnis im Sinne Platons wie-der um, bei ihm ist die Ethik die wichtigste Philosophie. Auch im prophetischen Judentum, dem Lévinas angehört, ist die Ethik im Menschen angelegt. Die Frage der Gerechtigkeit ist für ihn die Grundfrage. Sie geht der Frage nach der Wahrheit voraus, die Welt enthüllt sich nur aus der Perspektive des Guten und erhält nur dann einen Sinn. Allein die Annäherung an die Welt in einer Haltung, die ihr gerecht werden will, enthüllt deren Wahrheit, die sprachli-chen Schwankungen unterworfen ist. [...] Laut Lévinas' neuer These über das Sein, ist Seiendes extérieur, 'so getrennt voneinander, so äu-ßerlich, auswärtig und fremd füreinander, dass das Eine dem Anderen unentwegt neu begeg-net' . Dabei ziehen sie einander an und stoßen einander ab, aber niemals können sie sich ein-ander entziehen. Dies wird unmittelbar deutlich in der Erfahrung des face-á-face, des Von-Angesicht-zu-Angesicht. Um sie gruppiert Lévinas nun die Erfahrungen des Genusses und der Leiblichkeit, des Besitzes und der Arbeit, des Schmerzes und der Geduld, der Liebe und der Fruchtbarkeit, der Güte und der Freigiebigkeit, des Krieges und des Friedens und auch schon dessen, was sie alle ermöglicht, der Sprache. Doch die Gerechtigkeit ist wie gesagt die Grundfrage für Lévinas und steht hier im Mittel-punkt des Interesses. Dazu wird zunächst die Beziehung von Gerechtigkeit und Wahrheit un-tersucht. Diese beiden sind Gründe von Solidarität und Transzendenzerfahrung, die Wahrheit spielt ferner bei der Beziehung zum Anderen in Freiheit eine Rolle. Außerdem ist Gerechtig-keit mit Verantwortung verknüpft, wobei neben dem Anderen der Dritte auf den Plan tritt. Weiterhin ist die Sprache eine eingehende Betrachtung wert, da diese Gerechtigkeit erst mög-lich macht. Ins Blickfeld rückt schließlich die Politik, welche in einer politologischen Arbeit nicht fehlen sollte

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaften), Veranstaltung: Emmanuel Lévinas, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Emmanuel Lévinas verwirft in seinem ersten Hauptwerk 'Totalität und Unendlichkeit' die Gleichheit als ethische Leitidee und somit die autoritative Ordnung. Er wendet sich zur An-dersheit des Anderen hin, zur zwischenmenschlichen Begegnung der sprachphilosophischen Wende der Ethik in der multikulturellen Zivilisation. Traditionell leitet sich die Ethik nach dem Vorbild des Aristoteles aus der Ontologie ab. Die Frage nach dem, was ist, geht der Fra-ge nach dem, was sein soll, voraus. Erst das Wissen von der Funktionsweise der Welt erlaubt es, Handlungsanweisungen abzuleiten. Lévinas dreht dieses Verhältnis im Sinne Platons wie-der um, bei ihm ist die Ethik die wichtigste Philosophie. Auch im prophetischen Judentum, dem Lévinas angehört, ist die Ethik im Menschen angelegt. Die Frage der Gerechtigkeit ist für ihn die Grundfrage. Sie geht der Frage nach der Wahrheit voraus, die Welt enthüllt sich nur aus der Perspektive des Guten und erhält nur dann einen Sinn. Allein die Annäherung an die Welt in einer Haltung, die ihr gerecht werden will, enthüllt deren Wahrheit, die sprachli-chen Schwankungen unterworfen ist. [...] Laut Lévinas' neuer These über das Sein, ist Seiendes extérieur, 'so getrennt voneinander, so äu-ßerlich, auswärtig und fremd füreinander, dass das Eine dem Anderen unentwegt neu begeg-net' . Dabei ziehen sie einander an und stoßen einander ab, aber niemals können sie sich ein-ander entziehen. Dies wird unmittelbar deutlich in der Erfahrung des face-á-face, des Von-Angesicht-zu-Angesicht. Um sie gruppiert Lévinas nun die Erfahrungen des Genusses und der Leiblichkeit, des Besitzes und der Arbeit, des Schmerzes und der Geduld, der Liebe und der Fruchtbarkeit, der Güte und der Freigiebigkeit, des Krieges und des Friedens und auch schon dessen, was sie alle ermöglicht, der Sprache. Doch die Gerechtigkeit ist wie gesagt die Grundfrage für Lévinas und steht hier im Mittel-punkt des Interesses. Dazu wird zunächst die Beziehung von Gerechtigkeit und Wahrheit un-tersucht. Diese beiden sind Gründe von Solidarität und Transzendenzerfahrung, die Wahrheit spielt ferner bei der Beziehung zum Anderen in Freiheit eine Rolle. Außerdem ist Gerechtig-keit mit Verantwortung verknüpft, wobei neben dem Anderen der Dritte auf den Plan tritt. Weiterhin ist die Sprache eine eingehende Betrachtung wert, da diese Gerechtigkeit erst mög-lich macht. Ins Blickfeld rückt schließlich die Politik, welche in einer politologischen Arbeit nicht fehlen sollte

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Lebkuchenbacken wie in Nürnberg. Unterrichtsentwurf für eine Exkursion by Piotr Grochocki
Cover of the book Direktmarketing im Internet - Ausprägungen und Zielgruppen by Piotr Grochocki
Cover of the book Anlegen einer Personalakte nach der Leittextmethode (Unterweisung Industriekaufmann / -kauffrau) by Piotr Grochocki
Cover of the book Der ProfilPASS by Piotr Grochocki
Cover of the book Leitfaden zur Implementierung eines Kommunikationskonzeptes innerhalb von Change-Management-Projekten by Piotr Grochocki
Cover of the book Führen abweichende sexuelle Identitäten zu diskriminierenden Verhaltensweisen? by Piotr Grochocki
Cover of the book Möglichkeiten und Grenzen der Arbeit von Selbsthilfegruppen für Stotterer by Piotr Grochocki
Cover of the book Characteristics and Challenges of Microinsurance Operations in Developing Countries by Piotr Grochocki
Cover of the book Sozialpolitik in Deutschland im Systemvergleich: DDR und Bundesrepublik Deutschland by Piotr Grochocki
Cover of the book Was bei einer Taufe geschieht. Gegenstände, Handlungen und Personen beim Sakrament der Taufe (Religion, 1. Klasse) by Piotr Grochocki
Cover of the book Cri- du-Chat-Syndrom by Piotr Grochocki
Cover of the book Die Reaktionen des Staates auf den Terror der Roten Armee Fraktion in den 1970er Jahren: Die Anti-Terror-Gesetzgebung by Piotr Grochocki
Cover of the book The Theme of the American Revolution In Washington Irving's Rip Van Winkle by Piotr Grochocki
Cover of the book Konfektionieren und anschließen eines EDV-Kabels an ein BTR cat.6 modul (Unterweisung Elektroniker / -in Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik) by Piotr Grochocki
Cover of the book Natürlicher grammatischer Wandel der temporalen Paradigmen - Schwund der alten markierten Futurparadigmen und die Neubildung des Futurs im modernen Russischen by Piotr Grochocki
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy