Die frühmittelalterliche Grundherrschaft in der älteren deutschen Grundherrschaftsforschung

Nonfiction, History, European General
Cover of the book Die frühmittelalterliche Grundherrschaft in der älteren deutschen Grundherrschaftsforschung by Frank Stüdemann, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Frank Stüdemann ISBN: 9783640221349
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 1, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Frank Stüdemann
ISBN: 9783640221349
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 1, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,5, Universität Rostock (Historisches Institut), Veranstaltung: Geschichte Hauptseminar Agrargeschichte, 38 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Was bedeutet 'Mittelalter'? - so fragte der Mediävist Kahl, und er antwortete mit dem Hinweis auf genau fünf Gegebenheiten, die 'Mittelalter' bedeuten, nämlich eine 'Gesellschaft mit überwiegend agrarischer Struktur', die 'Partikularisierung des öffentlichen Lebens', die 'Adelsherrschaft', ein 'christliches Kirchentum' von 'vortridentinischerkatholischer Gestalt' als Grundlage 'alles höheren geistigen Lebens' und schließlich die 'Traditionsmacht' der 'lateinischen Antike'. Wenn aber nur diese fünf Punkte von Belang für das Mittelalter sind, was kann dieses noch für den modernen Menschen für eine Bedeutung haben? Diese Frage wird gestellt und auch in Zukunft gestellt werden, wie Otto Gerhard Oexle meint, denn die traditionellen historischen Rechtfertigungen der Mittelalterforschung und des Mittelalterwissens sind inzwischen vergangen. Weder sind Ost- und Italienpolitik römisch-deutscher Könige und Kaiser, noch der heroische Kampf der Bürger gegen Fürstenmacht und Fürstenwillkür wirklich interessant. Im Zeichen verschwundener nationaler Ideologien ist auch das nationalgeschichtliche Bedürfnis nach Mittelalterforschung, zumindest in Westeuropa, rückläufig. Und angesichts des allgemeinen Desinteresses in unserer Gesellschaft an Religion und Kirche stellt sich die Frage, welche Rolle die Erinnerung an Entstehung und Geschichte der Kirche im Mittelalter noch spielen sollte. Ebenso kann man nach dem Ende des real existierenden Sozialismus und seiner Formationstheorien, in denen der Feudalismus des Mittelalters einen unverzichtbaren Platz einnahm, nach weiterem Sinn mittelalterlicher Geschichtsforschung fragen. Sind also nur noch ein paar spärliche Reste des Mittelalters, die im Rahmen politischer und kultureller Europa-Rhetorik aufgegriffen werden, wie die Übermittlung des antiken Erbes, die Geschichte des lateinischen Christentums oder die Gestalt Karl des Großen, für uns von Interesse? Oder sollten wir drei französischen Mediävisten folgen, die den Sinn von Mittelalterkenntnissen in der Optimierung der Entwicklungshilfe der Dritten und Vierten Welt sehen? [...]

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,5, Universität Rostock (Historisches Institut), Veranstaltung: Geschichte Hauptseminar Agrargeschichte, 38 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Was bedeutet 'Mittelalter'? - so fragte der Mediävist Kahl, und er antwortete mit dem Hinweis auf genau fünf Gegebenheiten, die 'Mittelalter' bedeuten, nämlich eine 'Gesellschaft mit überwiegend agrarischer Struktur', die 'Partikularisierung des öffentlichen Lebens', die 'Adelsherrschaft', ein 'christliches Kirchentum' von 'vortridentinischerkatholischer Gestalt' als Grundlage 'alles höheren geistigen Lebens' und schließlich die 'Traditionsmacht' der 'lateinischen Antike'. Wenn aber nur diese fünf Punkte von Belang für das Mittelalter sind, was kann dieses noch für den modernen Menschen für eine Bedeutung haben? Diese Frage wird gestellt und auch in Zukunft gestellt werden, wie Otto Gerhard Oexle meint, denn die traditionellen historischen Rechtfertigungen der Mittelalterforschung und des Mittelalterwissens sind inzwischen vergangen. Weder sind Ost- und Italienpolitik römisch-deutscher Könige und Kaiser, noch der heroische Kampf der Bürger gegen Fürstenmacht und Fürstenwillkür wirklich interessant. Im Zeichen verschwundener nationaler Ideologien ist auch das nationalgeschichtliche Bedürfnis nach Mittelalterforschung, zumindest in Westeuropa, rückläufig. Und angesichts des allgemeinen Desinteresses in unserer Gesellschaft an Religion und Kirche stellt sich die Frage, welche Rolle die Erinnerung an Entstehung und Geschichte der Kirche im Mittelalter noch spielen sollte. Ebenso kann man nach dem Ende des real existierenden Sozialismus und seiner Formationstheorien, in denen der Feudalismus des Mittelalters einen unverzichtbaren Platz einnahm, nach weiterem Sinn mittelalterlicher Geschichtsforschung fragen. Sind also nur noch ein paar spärliche Reste des Mittelalters, die im Rahmen politischer und kultureller Europa-Rhetorik aufgegriffen werden, wie die Übermittlung des antiken Erbes, die Geschichte des lateinischen Christentums oder die Gestalt Karl des Großen, für uns von Interesse? Oder sollten wir drei französischen Mediävisten folgen, die den Sinn von Mittelalterkenntnissen in der Optimierung der Entwicklungshilfe der Dritten und Vierten Welt sehen? [...]

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Migrant Remittances and Democratization in the Republic of the Philippines by Frank Stüdemann
Cover of the book Im Prinzip einig? Zur Entwicklung der Grundwerte von SPD und DGB in der Bundesrepublik by Frank Stüdemann
Cover of the book Taktik und Taktiktraining im Fußball by Frank Stüdemann
Cover of the book Die Programmstruktur als flow. Wie der Privatsender ProSieben den Rezipienten in der Primetime an sich bindet by Frank Stüdemann
Cover of the book Naturgefahren in Küstengebieten - Eine regionale und globale Betrachtungsweise by Frank Stüdemann
Cover of the book Die Zukunft der NATO in den transatlantischen Sicherheitsbeziehungen. National Security Strategy (NSS 2002) und European Security Strategy (ESS 2003) by Frank Stüdemann
Cover of the book Geistlicher Missbrauch. Ein Beitrag zur Aufklärung by Frank Stüdemann
Cover of the book Analyse des Untergangs der Internet-Allmenderessource www.kazaa.com by Frank Stüdemann
Cover of the book Der Wirtschaftsfaktor Tourismus und seine Umsatzmöglichkeiten by Frank Stüdemann
Cover of the book Innovationsdynamik und Innovationsförderung in der europäischen Stahlindustrie am Beispiel Deutschland by Frank Stüdemann
Cover of the book Das Problem der doppelten Kontingenz nach Niklas Luhmann by Frank Stüdemann
Cover of the book Untersuchung der Nominalbildung im Deutschen und im Arabischen bzw. im Marokkanischen. Das Verb 'sehen' als Sinneswahrnehmungsverb by Frank Stüdemann
Cover of the book Ingmar Bergman - Licht im Winter by Frank Stüdemann
Cover of the book Bedeutung von Talent Management aus interner und externer Perspektive by Frank Stüdemann
Cover of the book Subliminale Stimuli in der Werbung. Mythos oder Wirklichkeit? by Frank Stüdemann
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy