Der Weihnachtsfund

Eine Weihnachtsgeschichte

Fiction & Literature, Historical
Cover of the book Der Weihnachtsfund by Hermann Kurz, Books on Demand
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Author: Hermann Kurz ISBN: 9783746028040
Publisher: Books on Demand Publication: November 14, 2017
Imprint: Language: German
Author: Hermann Kurz
ISBN: 9783746028040
Publisher: Books on Demand
Publication: November 14, 2017
Imprint:
Language: German

Im Roten Löwen, einem ansehnlichen, an einer vielbefahrenen Straße einsam gelegenen Gasthause, ging es am Abend vor Weihnachten lebhaft zu, wiewohl nicht von Gästen; denn die schweren und leichten Fuhrwerke der Reisenden, welchen das Wirtshaus zur Einkehr bequem lag, waren heute ausgeblieben, weil religiöse Scheu, Sitte und Aberglaube das Reisen in der heiligen Zeit verboten, und auch von den Spaziergängern der benachbarten Stadt, die sich sonst reichlich einfanden und den Löwenwein jedem anderen vorzogen, war niemand gekommen, da die einen dem Herkommen der Weihnachtsfeier im häuslichen Kreise huldigten, und die andern sich scheuten, durch Wirtshausbesuch an einem solchen Tage ihren Mitbürgern Ärgernis zu geben. Familie und Gesinde des Hauses waren es also selbst, welche, diese seltenen Stunden der Freiheit von allen Verrichtungen für sich zur Weihnachtsruhe und Weihnachtsfreude anwendend, das Haus mit fröhlichem Geräusch erfüllten. Auf einem Tische der geräumigen Wirtsstube waren die Bescherungen für die Kinder, auf einem anderen für die Knechte und Mägde aufgestellt. Die Kinder jauchzten über ihre Süßigkeiten, bliesen in ihre Trompeten und polterten mit allem, was von ihren Geschenken einen Lärm zu machen geeignet war. Auch am anderen Tisch machte sich die Freude laut, denn während die Knechte ihre Gaben erst auf wiederholtes Zureden und mit verlegenem Lachen in Empfang nahmen, machten die Mägde dafür, mit Ausnahme einer einzigen, um so mehr Geschrei und Aufheben von den Ihrigen. Doch fehlte es dem Geschrei wenigstens nicht an Wolle, da die Herrschaft ihre Dienstleute wie Familienangehörige behandelte und mit einer Freigebigkeit, die mit dem einträglichen Gange der Wirtschaft gleichen Schritt hielt, den Weihnachtsbaum für sie so reichlich ausgestattet hatte, dass er kaum minder als der der eigenen Kinder glänzte. Es kam heute noch ein besonderer Anlass zu dem häuslichen Fest, der dasselbe zugleich zu einer Abschiedsfeier machte. ...

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Im Roten Löwen, einem ansehnlichen, an einer vielbefahrenen Straße einsam gelegenen Gasthause, ging es am Abend vor Weihnachten lebhaft zu, wiewohl nicht von Gästen; denn die schweren und leichten Fuhrwerke der Reisenden, welchen das Wirtshaus zur Einkehr bequem lag, waren heute ausgeblieben, weil religiöse Scheu, Sitte und Aberglaube das Reisen in der heiligen Zeit verboten, und auch von den Spaziergängern der benachbarten Stadt, die sich sonst reichlich einfanden und den Löwenwein jedem anderen vorzogen, war niemand gekommen, da die einen dem Herkommen der Weihnachtsfeier im häuslichen Kreise huldigten, und die andern sich scheuten, durch Wirtshausbesuch an einem solchen Tage ihren Mitbürgern Ärgernis zu geben. Familie und Gesinde des Hauses waren es also selbst, welche, diese seltenen Stunden der Freiheit von allen Verrichtungen für sich zur Weihnachtsruhe und Weihnachtsfreude anwendend, das Haus mit fröhlichem Geräusch erfüllten. Auf einem Tische der geräumigen Wirtsstube waren die Bescherungen für die Kinder, auf einem anderen für die Knechte und Mägde aufgestellt. Die Kinder jauchzten über ihre Süßigkeiten, bliesen in ihre Trompeten und polterten mit allem, was von ihren Geschenken einen Lärm zu machen geeignet war. Auch am anderen Tisch machte sich die Freude laut, denn während die Knechte ihre Gaben erst auf wiederholtes Zureden und mit verlegenem Lachen in Empfang nahmen, machten die Mägde dafür, mit Ausnahme einer einzigen, um so mehr Geschrei und Aufheben von den Ihrigen. Doch fehlte es dem Geschrei wenigstens nicht an Wolle, da die Herrschaft ihre Dienstleute wie Familienangehörige behandelte und mit einer Freigebigkeit, die mit dem einträglichen Gange der Wirtschaft gleichen Schritt hielt, den Weihnachtsbaum für sie so reichlich ausgestattet hatte, dass er kaum minder als der der eigenen Kinder glänzte. Es kam heute noch ein besonderer Anlass zu dem häuslichen Fest, der dasselbe zugleich zu einer Abschiedsfeier machte. ...

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