Der ontologische Gottesbeweis im 'Proslogion' des Anselm von Canterbury

Nonfiction, Religion & Spirituality, Theology
Cover of the book Der ontologische Gottesbeweis im 'Proslogion' des Anselm von Canterbury by Kay Pilkenroth, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Kay Pilkenroth ISBN: 9783638356862
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 11, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Kay Pilkenroth
ISBN: 9783638356862
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 11, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Essay aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 2,0, Universität Bayreuth, Veranstaltung: Proseminar Dogmatik, 3 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer sich heute mit den Versuchen der Scholastiker, die Existenz Gottes zu beweisen auseinandersetzt, kann sich kaum einer gewissen Verwunderung entziehen: die Vernunft scheint nicht gerade das angebrachte Mittel zum Erfassen dieses numinosen Gegenstandes zu sein. Doch diese Versuche sind durchaus ernst gemeint. Vernunft hatte die Kritik an Glaubenssätzen einst ermöglicht und sollte nun die Überlegenheit der christlichen Theologie gegenüber konkurrierenden Heils- und Weltanschauungslehren (z. B. Islam, Judentum, byzantinische Theologie, aufkommende Wissenschaft) sichern. Amselm wollte mit seinen streng rationalen Konstruktionen die Wahrheit des augustinisch gedeuteten Christentums beweisen. Er wollte mit Hilfe der Beweisführung die monastische Lebensform vertiefen und das Selbstbewusstsein der westlichen Kirche gegenüber dem z.B. Islam stützen. Die Existenz Gottes wurde auf verschiedene Weisen zu begründen versucht. So schloss man vom Vorhandensein der kontingenten Welt auf die Existenz einer außerweltlichen, notwendigen Ursache (kosmologischer Gottesbeweis) oder auf ein Ziel, auf das hin die Welt zustrebt (teleologischer Gottesbeweis). Während diese Beweisformen von empirischen Voraussetzungen ausgehen, versucht eine dritte Gruppe von Gottesbeweisen ihr Beweisziel aus dem Begriff Gottes herzuleiten (ontologischer Gottesbeweis). Der wohl berühmteste Vertreter dieser Gruppe ist der Beweis des Anselm von Canterbury. Dieser löste eine heftige Kontroverse aus, die bis heute anhält. So wurde er z. B. von Thomas von Aquin und Kant verworfen, während Descartes von seiner Schlüssigkeit überzeugt war und ihn sogar als conditio sine qua non in sein metaphysisches System einbaute. Anselms Beweis von der Existenz Gottes wird bis heute kontrovers diskutiert. Zeitgenössische Kritiker bemühen ausgeklügelte Logiken, um die Gültigkeit des anselmianischen Arguments zu überprüfen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Essay aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 2,0, Universität Bayreuth, Veranstaltung: Proseminar Dogmatik, 3 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer sich heute mit den Versuchen der Scholastiker, die Existenz Gottes zu beweisen auseinandersetzt, kann sich kaum einer gewissen Verwunderung entziehen: die Vernunft scheint nicht gerade das angebrachte Mittel zum Erfassen dieses numinosen Gegenstandes zu sein. Doch diese Versuche sind durchaus ernst gemeint. Vernunft hatte die Kritik an Glaubenssätzen einst ermöglicht und sollte nun die Überlegenheit der christlichen Theologie gegenüber konkurrierenden Heils- und Weltanschauungslehren (z. B. Islam, Judentum, byzantinische Theologie, aufkommende Wissenschaft) sichern. Amselm wollte mit seinen streng rationalen Konstruktionen die Wahrheit des augustinisch gedeuteten Christentums beweisen. Er wollte mit Hilfe der Beweisführung die monastische Lebensform vertiefen und das Selbstbewusstsein der westlichen Kirche gegenüber dem z.B. Islam stützen. Die Existenz Gottes wurde auf verschiedene Weisen zu begründen versucht. So schloss man vom Vorhandensein der kontingenten Welt auf die Existenz einer außerweltlichen, notwendigen Ursache (kosmologischer Gottesbeweis) oder auf ein Ziel, auf das hin die Welt zustrebt (teleologischer Gottesbeweis). Während diese Beweisformen von empirischen Voraussetzungen ausgehen, versucht eine dritte Gruppe von Gottesbeweisen ihr Beweisziel aus dem Begriff Gottes herzuleiten (ontologischer Gottesbeweis). Der wohl berühmteste Vertreter dieser Gruppe ist der Beweis des Anselm von Canterbury. Dieser löste eine heftige Kontroverse aus, die bis heute anhält. So wurde er z. B. von Thomas von Aquin und Kant verworfen, während Descartes von seiner Schlüssigkeit überzeugt war und ihn sogar als conditio sine qua non in sein metaphysisches System einbaute. Anselms Beweis von der Existenz Gottes wird bis heute kontrovers diskutiert. Zeitgenössische Kritiker bemühen ausgeklügelte Logiken, um die Gültigkeit des anselmianischen Arguments zu überprüfen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Was haben wir in Bezugnahme auf die Gabentheorien den Toten zu verdanken? by Kay Pilkenroth
Cover of the book Demographischer Wandel und soziale Infrastruktur by Kay Pilkenroth
Cover of the book Die Erweiterung des Marxschen Kapitalbegriffs bei Pierre Bourdieu by Kay Pilkenroth
Cover of the book Der Beitrag des Finanzmarktes zum Wirtschaftswachstum by Kay Pilkenroth
Cover of the book Bedeutung und Möglichkeiten Unterstützter Kommunikation für Kinder und Jugendliche mit cerebralen Bewegungsstörungen by Kay Pilkenroth
Cover of the book Die Senatsdebatte über die Hinrichtung der Catilinarier am 5. Dezember 63 v. Chr. by Kay Pilkenroth
Cover of the book Pricing in der Hotellerie. Grundlagen, Preisdifferenzierung, Revenue Management, Dynamic Pricing und Best Available Rate Strategie by Kay Pilkenroth
Cover of the book The Schwarzschild-de Broglie Modification of Special Relativity for Massive Field Bosons (SBM) by Kay Pilkenroth
Cover of the book Fernerkundung in der Archäologie - Methoden und Anwendungen by Kay Pilkenroth
Cover of the book The Usage of Idioms in the Language of German EFL-Students. A Corpus Study by Kay Pilkenroth
Cover of the book Diversity and Social Trust - Does the Diversity Measure Make the Difference? by Kay Pilkenroth
Cover of the book Öffentliche Finanzierung institutioneller Kinderbetreuung by Kay Pilkenroth
Cover of the book '5000 neue Wörter' - Der Prozess der Lemmaselektion bei der Erstellung von Wörterbüchern by Kay Pilkenroth
Cover of the book Aspekte des Wundmanagement bei chronischen Wunden am Beispiel Dekubitus by Kay Pilkenroth
Cover of the book Aristoteles' Naturphilosophie im zweiten Buch der Physik by Kay Pilkenroth
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy