'Familiariter cum servis vivere'. Seneca über Sklaverei

Seneca über Sklaverei

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy, Ancient
Cover of the book 'Familiariter cum servis vivere'. Seneca über Sklaverei by Sara Stöcklin, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Sara Stöcklin ISBN: 9783638887946
Publisher: GRIN Verlag Publication: January 8, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Sara Stöcklin
ISBN: 9783638887946
Publisher: GRIN Verlag
Publication: January 8, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: sehr gut, Universität Basel (Theologische Fakultät), Veranstaltung: Philemon und andere Sklaventexte, 28 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Nur schwer lässt sich im Zeitalter institutionalisierter Menschenrechte ein soziales Gefüge vorstellen, in dem philosophische Debatten über Wesen und Menschlichkeit von Sklaven geführt wurden. Obwohl oder gerade weil seit der Ära staatlich sanktionierter Sklaverei noch keine zwei Jahrhunderte vergangen sind, bewerten wir grosse Denker der Vergangenheit gerne anhand ihrer gesellschaftlich-sozialen Progressivität. Übertragen wir diese Ansprüche jedoch auf die römische Antike, so verhindern sie historisches Verständnis. Die damalige Selbstverständlichkeit der Sklaverei und nicht vorhandene Infragestellung ihrer Legitimität beruhte auf der Macht jahrhundertelanger Gewohnheit und Tradition. Die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Strukturen liessen die Institution der Sklaverei so natürlich erscheinen wie die der Familie oder des Staates. Bezeichnend ist, dass der Sklave als fester Bestandteil der Gesellschaft kaum je als solcher zum Gegenstand besonderer Reflexion wurde. Während philosophische Abhandlungen der Akademiker, Stoiker und Epikureer kein ethisch relevantes Thema ausliessen, zeitigte die historische Forschung bis heute keine spezifische Literatur peri douleias oder peri doulon im Altertum. Umso beachtlicher ist es, dass sich der Philosoph Seneca in der frühen Kaiserzeit gleich an zwei Stellen seiner Werke ausschliesslich und eingehend mit der Stellung und Behandlung von Sklaven auseinandergesetzt hat. Als einziger römischer Schriftsteller fühlte er sich gedrängt, zum selten erörterten Verhältnis zwischen Herren und Sklaven Stellung zu nehmen. Obwohl auch er das System als solches nicht grundsätzlich hinterfragte, ging er in seinen Forderungen nach mehr Menschlichkeit über die zeitgenössische Gesetzgebung und übliche Praxis hinaus. In der folgenden Arbeit sollen seine Aussagen zur Sklaverei und zum Umgang mit Sklaven zusammengetragen, systematisiert und diskutiert werden. In einem ersten Teil werden Senecas Leben und Werk sowie die sozial- und philosophiegeschichtlichen Hintergründe zusammengefasst, um dann im zweiten Teil die wesentlichen Aspekte seiner Lehre herauszuarbeiten. Im letzten Teil sollen seine Ausführungen auf ihre Ursache, Kohärenz, Auswirkung und Motivation hin untersucht werden.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: sehr gut, Universität Basel (Theologische Fakultät), Veranstaltung: Philemon und andere Sklaventexte, 28 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Nur schwer lässt sich im Zeitalter institutionalisierter Menschenrechte ein soziales Gefüge vorstellen, in dem philosophische Debatten über Wesen und Menschlichkeit von Sklaven geführt wurden. Obwohl oder gerade weil seit der Ära staatlich sanktionierter Sklaverei noch keine zwei Jahrhunderte vergangen sind, bewerten wir grosse Denker der Vergangenheit gerne anhand ihrer gesellschaftlich-sozialen Progressivität. Übertragen wir diese Ansprüche jedoch auf die römische Antike, so verhindern sie historisches Verständnis. Die damalige Selbstverständlichkeit der Sklaverei und nicht vorhandene Infragestellung ihrer Legitimität beruhte auf der Macht jahrhundertelanger Gewohnheit und Tradition. Die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Strukturen liessen die Institution der Sklaverei so natürlich erscheinen wie die der Familie oder des Staates. Bezeichnend ist, dass der Sklave als fester Bestandteil der Gesellschaft kaum je als solcher zum Gegenstand besonderer Reflexion wurde. Während philosophische Abhandlungen der Akademiker, Stoiker und Epikureer kein ethisch relevantes Thema ausliessen, zeitigte die historische Forschung bis heute keine spezifische Literatur peri douleias oder peri doulon im Altertum. Umso beachtlicher ist es, dass sich der Philosoph Seneca in der frühen Kaiserzeit gleich an zwei Stellen seiner Werke ausschliesslich und eingehend mit der Stellung und Behandlung von Sklaven auseinandergesetzt hat. Als einziger römischer Schriftsteller fühlte er sich gedrängt, zum selten erörterten Verhältnis zwischen Herren und Sklaven Stellung zu nehmen. Obwohl auch er das System als solches nicht grundsätzlich hinterfragte, ging er in seinen Forderungen nach mehr Menschlichkeit über die zeitgenössische Gesetzgebung und übliche Praxis hinaus. In der folgenden Arbeit sollen seine Aussagen zur Sklaverei und zum Umgang mit Sklaven zusammengetragen, systematisiert und diskutiert werden. In einem ersten Teil werden Senecas Leben und Werk sowie die sozial- und philosophiegeschichtlichen Hintergründe zusammengefasst, um dann im zweiten Teil die wesentlichen Aspekte seiner Lehre herauszuarbeiten. Im letzten Teil sollen seine Ausführungen auf ihre Ursache, Kohärenz, Auswirkung und Motivation hin untersucht werden.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Involvement. Relevante psychologische Konzepte by Sara Stöcklin
Cover of the book Eigenschaften unflüssiger Sprache by Sara Stöcklin
Cover of the book Das Genre der Dokusoap. Die Sendung 'Frauentausch' by Sara Stöcklin
Cover of the book Jacques Dupuis' religionstheologischer Entwurf in 'Unterwegs zu einer christlichen Theologie des religiösen Pluralismus' by Sara Stöcklin
Cover of the book Die Mehrwertsteuer in Entwicklungsländern und die Verwicklung des IWF by Sara Stöcklin
Cover of the book Das Organisationskonzept des Deutschen Caritasverbandes. Das Leitbild als Kernstück von (Qualitäts-)Management by Sara Stöcklin
Cover of the book Liborius in Paderborn by Sara Stöcklin
Cover of the book Die Berücksichtigung von Aktienkursen bei Abfindungen by Sara Stöcklin
Cover of the book Kalkulation von Handelswaren (Unterweisung Industriekaufmann / -kauffrau) by Sara Stöcklin
Cover of the book Der kategorische Imperativ als Lehrstück by Sara Stöcklin
Cover of the book Use of model organisms in Genetics by Sara Stöcklin
Cover of the book Schizophrenie by Sara Stöcklin
Cover of the book Crime and Criminal Behavior. Ethical Challenges and Questions on the Subject by Sara Stöcklin
Cover of the book McDonaldisierung als Verwirklichung der formalen Rationalität by Sara Stöcklin
Cover of the book Improving the cooperation of a mixed US-Turkish project team by Sara Stöcklin
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy